Der Steckbrief der Erdhummel: Alles, was du wissen musst!

Lukas Fuchs vor 3 Monaten Insektenbiologie 3 Min. Lesezeit

Erdhummeln sind faszinierende Insekten, die eine Menge mehr zu bieten haben, als man auf den ersten Blick denkt. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über diese speziellen Hummeln und ihre Lebensweise.

Was ist eine Erdhummel?

Die Erdhummel (Bombus terrestris) gehört zur Familie der Hummeln und ist eine der bekanntesten Arten in Europa. Sie sind vor allem wegen ihrer großen Körpergröße und dem charakteristischen schwarz-gelben Fell leicht zu erkennen. Ihre wichtige Rolle als Bestäuber macht sie zu einem unverzichtbaren Teil unseres Ökosystems.

Merkmale der Erdhummel

Größe: Erdhummeln können eine Körperlänge von bis zu 2,5 cm erreichen, wobei die Königinnen deutlich größer sind als die Arbeiterinnen.
Färbung: Ihr Fell ist meist schwarz mit leuchtend gelben Bändern, besonders am Thorax und Abdominalsegment.
Körperbau: Sie besitzen einen dichten Pelz, der ihnen hilft, Wärme zu speichern und sich in kühleren Temperaturen aktiv zu halten.

Lebenszyklus

Der Lebenszyklus der Erdhummel ist in mehrere Phasen unterteilt:

Winterruhe: Im späten Herbst sterben die meisten Hummeln, nur die befruchteten Königinnen überwintern in geschützten Orten.
Frühjahr: Wenn die Temperaturen steigen, erwachen die Königinnen und beginnen mit dem Nestbau.
Nestaufbau: Die Königin sucht einen geeigneten Ort, meist in Erdlöchern oder unter Stöcken, um ihr Nest zu gründen.
Brutpflege: Nach der Eiablage kümmert sich die Königin um die Brut, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen.
Sommerzeit: Im Sommer arbeiten die Arbeiterinnen, suchen Pollen und Nektar und erweitern das Nest weiter.
Herbst: Im Spätsommer und Herbst werden neue Königinnen und Drohnen produziert, während die Arbeiterinnen allmählich sterben.

Lebensraum der Erdhummel

Erdhummeln bevorzugen eine Vielzahl von Lebensräumen, darunter:

Wiesen
Parkanlagen
Gärten
Böschungen
Äcker und landwirtschaftlich genutzte Flächen

Sie sind besonders in der Nähe von blühenden Pflanzen zu finden, wo sie Nahrung suchen.

Ernährung

Erdhummeln sind vorwiegend Nektar- und Pollenfresser. Ihre Hauptnahrungsquelle besteht aus:

Nektar: Sie besuchen zahlreiche Blüten, um Nektar zu sammeln, der eine energiereiche Flüssigkeit ist.
Pollen: Pollen ist eine essentielle Proteinquelle, die für die Aufzucht der Larven benötigt wird.

Einige ihrer bevorzugten Pflanzen sind:

Klatschmohn
Lavendel
Thymian
Weißdorn

Bedrohungen für die Erdhummel

Die Erdhummel sieht sich verschiedenen Gefahren gegenüber, darunter:

Habitatverlust: Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und den Verlust von Wiesen und blühenden Flächen.
Pestizide: Der Einsatz von chemischen Pestiziden in der Landwirtschaft schadet diesen wichtigen Bestäubern erheblich.
Klimawandel: Der Klimawandel beeinflusst die Lebensbedingungen der Erdhummel, insbesondere ihre Futterquellen und Nistmöglichkeiten.

Wie du Erdhummeln schützen kannst

Hier sind einige Tipps, wie du zur Erhaltung der Erdhummeln beitragen kannst:

Pflanze blühende Pflanzen in deinem Garten, die früh im Jahr blühen.
Vermeide den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln.
Schaffe Unterschlupfmöglichkeiten, indem du Nistkästen aufstellst oder einen natürlichen Garten gestaltest.
Informiere andere über die Bedeutung der Erdhummel und fördere die biologische Vielfalt.

Fazit

Erdhummeln spielen eine entscheidende Rolle in unserem Ökosystem als Bestäuber. Sie sind nicht nur faszinierende Geschöpfe, sondern auch wichtige Helfer für unsere Pflanzenwelt. Durch das Verständnis ihres Lebensraums, ihrer Lebensweise und der Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen, können wir besser dazu beitragen, ihren Fortbestand für die Zukunft zu sichern. Lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Erdhummeln auch weiterhin ihren Platz in unserer Natur finden!